Unsere historische Verantwortung
In unserem unternehmerischen Selbstverständnis geht die gesellschaftliche Verantwortung der WBM über das Kerngeschäft hinaus. Das kulturelle, geschichtliche und städtebauliche Engagement ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Als Wohnungsunternehmen ist die WBM insbesondere ihrem städtebaulichen Erbe verpflichtet. Darunter befinden sich rund 100 denkmalgeschützte Gebäude und Ensembles, beginnend mit dem 19. Jahrhundert bis hin zu Bauten der Nachkriegsmoderne wie dem Hochhaus Weberwiese, Haus des Lehrers am Alexanderplatz, der Bebauung am Platz der Vereinten Nationen oder dem Nikolaiviertel.
Unter den zahlreichen Kunstwerken und Denkmalen im Bestand der WBM in Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg befinden sich mehr als 110 Stolpersteine.
Gedenktafeln
Orthodoxe Synagoge Kaiserstraße
Es handelt sich um eine emaillierte Tafel, auf der auch die Lage des heutigen Wohnhauses in Verbindung mit dem Synagogengrundriss und der Markierung des Standortes der Gedenkinstallation eingezeichnet ist. Die Installation besteht aus einem Block alter Ziegelsteine auf dem Rasen neben der Alexanderstraße, an allen Seiten und oben umgeben von einem schützenden Zaun. An der Frontseite befindet sich zudem symbolhaft ein Schild mit Straßen- und Hausnummernangabe.
Das Gotteshaus bot Platz für ca. 1800 Gläubige. Die Gedenkanlage geht auf Recherchen und die Inititative eines Mieters zurück. Der heutige Straßenverlauf ist nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg stark verändert worden und hat von der Kaiserstraße und der Synagoge keine Spur hinterlassen.
Die Enthüllung fand am 26.3.2014 durch den Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Mitte Lars Ernst, den Chef der Senatskanzlei Björn Böhning und Rabbiner Daniel Alter statt.
Adresse
Mitte, Berlin, Alexanderstraße 19-23
Text: Holger Hübner
Erinnerungskultur in Berlin-Mitte
Denkmal Block der Frauen, Rosenstraße
Am einstigen Standort der im 2.Weltkrieg zerstörten Alten Synagoge in der Rosenstraße erinnert seit 1995 die Skulptur „Block der Frauen" von Ingeborg Hunzinger an den Frauenaufstand im Jahr 1943.
Ende Februar 1943 fand die „Fabrik-Aktion“ statt, bei der Tausende Jüdinnen und Juden an ihren Zwangsarbeitsstätten verhaftet und anschließend nach Auschwitz deportiert wurden. In Berlin waren auch viele in sogenannter Mischehe Lebende darunter, die im Sammellager in der Rosenstraße interniert wurden. Als ihre Angehörigen erfuhren, wo sie sich befanden, versammelten sie sich vor dem Gebäude - es waren vor allem Frauen und Kinder, die dort tagelang ausharrten – bis zur Freilassung der Festgenommenen.
Am 27. Februar findet der jährliche Gedenktag statt.
Stolpersteine in unserem Bestand
Unter den zahlreichen Kunstwerken und Denkmalen im Bestand der WBM in Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg befinden sich mehr als 110 Stolpersteine. Wir unterstützen die Idee, an alle Verfolgten des Nationalsozialismus und an ihren letzten frei gewählten Wohnorten zu erinnern. Da die Menschen damals aus ihrem Alltag herausgerissen worden sind, sollen sie mit der Verlegung der Stolpersteine symbolisch in ihre damalige Nachbarschaft zurückgeholt werden.
Für Interessierte und Bewohner*innen unserer Häuser haben wir die Stolpersteine in unseren Beständen aufgelistet.
Im Ortsteil Mitte lagen die jüdischen Zentren Berlins, daher finden sich hier besonders viele Stolpersteine. 1996 verlegte Gunter Demnig im Rahmen der NGBK-Ausstellung "Künstler forschen nach Auschwitz" ohne Genehmigung die ersten 51 Berliner Stolpersteine im Gebiet Oranienstraße/ Dresdener Straße. Der erste dieser Steine ist damit auch der erste Stolperstein in Berlin. Dieser befindet sich vor dem Haus Oranienstraße 158 und erinnert an Lina Friedemann. Erst drei Monate später befasste sich das Tiefbauamt mit den Stolpersteinen, welche dann nachträglich "legalisiert" wurden.
Im ehemaligen "Arbeiterbezirk" Friedrichshain wurden bisher mehr als 200 Stolpersteine verlegt. Die Liste für die Bestände der WBM wird ständig erweitert – wenn Sie einen neuen Stolperstein entdecken, den wir noch nicht gelistet haben, freuen wir uns über eine Nachricht von Ihnen.
Stolpersteine im Bestand Friedrichshain
Andreasstraße 34 | Hirsch Abramowicz, Golde Abramowicz |
Friedenstraße 27 (Platz der Vereinten Nationen 1) | Max Treu, Frieda Treu |
Höchste Straße 11/ 16 | Elisabeth Schmidt |
Kleine Andreasstraße 10 | Harry Schwarzer, Gertrut Schwarzer, Arthur Schwarzer |
Krautstraße 29 | Karl Jakobs |
Lange Straße 81 | Bernhard Gottschalk |
Marchlewskistraße 28 | Frieda Schacher, Sara Ludomer, Hermann Ludomer |
Marchlewskistraße 20 | Debora Pieper |
Mollstraße 30 (Ecke Pauline-Staegemann-Straße) | Irmgard Fink, Hermann Fink, Edeltraut Fink, Arno Fink |
Platz der Vereinten Nationen 26 | Kurt Abraham |
Platz der Vereinten Nationen 6/ 7 | Werner Anschel, Max Anschel, Hulda Anschel |
Rochowstraße 13A/ 14 | Kurz Gritsch |
Schreinerstraße 52/ 52A | Nathan Kempe |
Stolpersteine im Bestand Mitte
Almstadtstraße 47 (ehem. Grenadierstraße 4a) | Agathe Sochaczewer, Walter Löwenstein, Paula Löwenstein |
Berolinastraße 15 (ehem. Landsberger Straße 36) | Helene Weiß, Wolfgang Naphtali, Jettel Naphtali, Erwin Josef Naphtali |
Friedrichstraße 105 (Weidendammer Brücke, ehem. Friedrichstraße 105b) | Max Sommerfeld, Johanna Schöneberg, Rosalie Kessler, Max Kessler, Philipp Kessler |
Große Hamburger Straße 38 | Lothar Schreiber |
Nähe Holzmarktstraße 70 (ehem. Wallnertheaterstraße 19) | Mendel Max Karp, Paul Küster, Walter Boldes |
Nähe Holzmarktstraße 54 (ehem. Raupachstraße 2) | Clara Fichtmann, Leo Fichtmann |
Karl-Liebknecht-Straße 11 (ehem. Klosterstraße 100) | Bernhard Rosenthal |
Karl-Liebknecht-Straße 9 (ehem. Kaiser-Wilhelm-Straße 44) | Thiene Feder |
Karl-Marx-Allee 38/ 40 (ehem. Große Frankfurter Straße 75) | Max Neuberger, Isfried Neuberger, Marta Neuberger, Helene Neuberger |
Karl-Marx-Allee 18 | Steffi Schwarzer, Ruth Schwarzer, Nathan Schwarzer, Martha Schwarzer |
Köpenicker Straße 112 (ehem. Köpenicker Straße 115) | Simcha Behar, Lea Behar, Jakob Behar, Elia Behar |
Köpenicker Straße 108 (ehem. Köpenicker Straße 111) | Moritz Wassermann, Helene Wassermann |
Köpenicker Straße 106 (ehem. Köpenicker Straße 110a) | Emil Fridberg |
Köpenicker Straße 106 (ehem. Köpenicker Straße 108) | Artur Landsberger |
Legiendamm 4 (ehem. Kösterdamm 4) | Paul Hegenbart |
Nähe Lichtenberger Straße 34 (ehem. Wallnertheaterstraße 45) | Hildegart Robinski, Edith Robinski, David Robinski, Cecilie Robinski, |
Nähe Lichtenberger Straße 34 (ehem. Raupachstraße 8) | Siegfried Lewin |
Nähe Lichtenberger Straße (ehem. Wallnertheaterstraße 4) | Salomon Ephraim Jacobus |
Linienstraße 66 | Herbert Kowalewski |
Neue Schönhauser Straße 12 | Karla Rosenthal, Irma Rosenthal, Ellen Rosenthal |
Rosenthaler Straße 39 | Ursula Salinger, Rosa Salinger |
Rosenthaler Straße 19 | Machle Dubinski |
Schmidstraße 2a | Paula Wolff, Erwin Wolff |
Sebastianstraße 16 (ggü. von Sebastianstraße 73) | Rosa Lewy |
Spandauer Straße/ Ecke Rathausstraße (ehem. Spandauer Straße 28) | Wilfried Israel, Nathan Israel |
Steinstraße 2 | Siegfried Schaye, Martin Schaye, Leonhard Schaye, Jenny Schaye, Elisa Altona, Alfred Altona |
Torstraße 112 (ehem. Lothringer Straße 54) | Meta Haitner, Erika Haitner |
Torstraße 210 | Judis Nelhans, Gertrud Nelhans, Arthur Nelhans, Adele Nelhans |
Torstraße 148 (ehem. Elsässer Straße 84) | Ingeborg Löwenthal, Henriette Löwenthal, Charlotte Löwenthal, Leopold Jankel |
Wolliner Straße 3 | Ephraim Worrmann, Hermann Holzheim |
Stolpersteine im Bestand Kreuzberg
Lobeckstraße 43 | Ilse Friedländer |
Naunynstraße 35 | Henriette Baier |
Oranienstraße 72 | Arthur Sommerfeld, Gerda Sommerfeld, Hulda Sommerfeld |
Sebastianstraße 79 | Cilly Burg, Hella Burg, Isaak Ber Burg, Taube Warech Burg (Ehefrau von Isaak Ber Burg), Peppi Burg, Sina Burg, Sella Burg |
Stallschreiberstraße 11 | Dorothea Maschke, Georg Maschke, Hild Maschke |