Der Neubau von 2 fünf- und sechsgeschossigen Wohnungsbauten befindet sich inmitten der Erinnerungslandschaft entlang der Bernauer Straße zum Gedenken an die Berliner Mauer. Der ehemalige Postenweg im Bereich zwischen Brunnen- und Schwedter Straße führt über den hinteren Teil des Grundstücks und wird in Abstimmung mit der Stiftung Berliner Mauer weiterhin als Teil der Erinnerungskultur öffentlich zugänglich sein. Der auf der Baustelle entdeckte Fluchttunnel wurde behutsam durch das Verfüllen mit einem Flüssigboden gesichert, um seine Bedeutung für kommende Generationen zu bewahren.
Die Wohnungen variieren in ihrer Größe und Raumgestaltung, reichen von
1- bis 4-Zimmer-Einheiten mit Flächen von 35 bis 100 Quadratmetern.
Ein bedeutender Anteil der Wohnungen wird barrierefrei gestaltet. Die 27 geförderten Wohnungen tragen dazu bei, soziale Gerechtigkeit und
eine vielfältige Nachbarschaft auch in erstklassiger Innenstadtlage zu fördern. Die Miete für diese geförderten Wohnungen beträgt 6,80 Euro pro Quadratmeter. Zusätzlich entstehen auf einer Gesamtfläche von rund 400 Quadratmetern fünf Gewerbeeinheiten. Die Fertigstellung ist für das 1. Quartal 2025 geplant.
Mit der Erreichung der Energieeffizienzklasse A zeigt die WBM ihr Engagement für nachhaltiges Bauen. Mehr als die Hälfte des Energiebedarfs für die Wärme- und Kälteversorgung werden aus erneuerbaren Energien kommen. Die Anlage ist so geplant, dass die CO2-Zielwerte für ein klimaneutrales Berlin bis zum Jahr 2045 erreicht werden. Eine hochmoderne Wärmepumpe wird dabei mit einem Gasbrennwertkessel als Spitzenlastabdeckung kombiniert. Zusätzlich wird eine Photovoltaik-Anlage installiert, um den Energiebedarf durch erneuerbare Ressourcen abzudecken. Des Weiteren wird die Wärmerückgewinnung aus der Abluft genutzt, um die Effizienz der Anlagen zu steigern.
Die neuen Wohngebäude werden sich architektonisch an den bisher entstandenen Wohnhäusern entlang der Bernauer Straße orientieren. Das Büro MARS Architekten zeichnet sich verantwortlich für das Design und die Planung des Projekts. Der architektonische Entwurf wurde mit dem Gestaltungsbeirat Bernauer Straße abgestimmt, um die Gebäude in die Umgebung einzufügen.
Die WBM erwarb die Flächen im Jahr 2019 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Erst- und Neuvermietung wird in enger Abstimmung mit der BImA erfolgen.
Prof. Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung: „Wo die deutsche Teilung einst eine Zäsur in die Stadt geschlagen hat, finden heute Menschen ein neues Zuhause. Der Bau von Wohnungen an der Bernauer Straße – eingebettet in die bekannte Gedenkstätte Berliner Mauer – geht auf ein Gutachterverfahren für den Gesamtbereich im Jahr 2007 zurück. Viele Wohnungen und eine international bekannte Gedenktopografie sind seitdem entstanden. Eine der letzten Baulücken wird heute mit einem bezahlbaren, nachhaltigen und architektonisch ansprechenden Wohnungsbau geschlossen. Ich danke der WBM und dem Gestaltungsbeirat für diesen wertvollen Beitrag.“
Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Facility Management: „Die Bernauer Straße wird immer mit dramatischen Szenen aus der Erbauungszeit der Berliner Mauer verbunden bleiben. Der Mauerstreifen war bis zum Mauerfall 1989 ein tödlicher Trennstreifen zwischen Ost- und West-Berlin, zwischen dem Wedding und Alt-Mitte. Umso schöner ist der Bau von preiswerten Mietwohnungen in anspruchsvollem architektonischem Kleid. Ich beglückwünsche die WBM zu diesen sehr besonderen Häusern!“
Lars Dormeyer, Geschäftsführer der WBM: „Wir realisieren mit dem Projekt nicht nur 87 dringend benötigte Wohnungen im Herzen der Stadt, sondern schließen auch eine der letzten baulichen Lücken entlang der Bernauer Straße. Mein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten des Projekts. Ihr Engagement gewährleistet die termingerechte Fertigstellung der Wohnungen in einer anspruchsvollen gestalterischen und technischen Qualität.“
Daten und Fakten zum Projekt:
Lage: Bernauer Straße 26, 34, 10115 Berlin-Mitte
Projekt: 5-/ 6-geschossiger Lückenschluss
Wohneinheiten: 87, davon 27 gefördert
Zusatz: 49 barrierefreie Wohnungen
Größe: 1 - 4 Zimmer, 35 - 100 qm
Gewerbe: 5 Einheiten auf 408 qm
KfW-Finanzierung KfW-55EE
Energieeffizienzklasse A
Besonderheiten: Ehem. Tunnelbauwerke (Fluchttunnel) im Erdreich; Bodenkontamination; sehr detaillierter B-Plan-Entwurf mit stringenten Vorgaben zur Gebäudekubatur und Fassadengestaltung, extensive Dachbegrünung mit mineralischer Dämmung
Baustart: 12/2022
Fertigstellung: 02/2025
Architekten: MARS Architekten / LINIE CREUTZFELDT
Bauausführung: OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH