Berlin wächst, die Wertschöpfungskette auch: Mit ihrem Wohnungsbestand von insgesamt mehr als 325.000 Wohnungen, 3.927 direkt beschäftigten Mitarbeitenden (Vollzeitäquivalente) und Gesamtausgaben von rund 2,9 Milliarden Euro (Zahlen per 2019) bleiben die sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für das Land Berlin und die Region Berlin-Brandenburg. Das zeigt der aktuelle Wertschöpfungsbericht der sechs städtischen Unternehmen, der heute auf einer digitalen Pressekonferenz vorgestellt wurde.
Die Studie „Gemeinsam für Berlin: Wertschöpfungsentwicklung der Jahre 2016 bis 2019 der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften“ greift die Ergebnisse des ersten gemeinsamen Wertschöpfungsberichts für das Geschäftsjahr 2016 (veröffentlicht 2018) auf und dokumentiert die beachtliche Gemeinschaftsleistung der sechs Unternehmen in den darauffolgenden Jahren sowie die dadurch ausgelöste Wertschöpfungskette. Durchgeführt wurde die Wertschöpfungsstudie erneut vom Pestel Institut, das anhand der Ergebnisse der Geschäftsjahre 2016 bis 2019 die Bedeutung der Unternehmen für die Wirtschaft der Region Berlin-Bandenburg untersuchte.
Der wirtschaftliche Gesamtimpuls der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften ist dabei von 1,7 Milliarden Euro (2016) um mehr als 70 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro (2019) gestiegen. Damit stärken die sechs Landeseigenen vor allem das Land Berlin und die Region Berlin-Brandenburg – im Durchschnitt blieben 80 Prozent der Ausgaben für Dienstleistungen und Güter (einschließlich Investitionen) in der Hauptstadt, in der Region Berlin-Brandenburg lag der Durchschnitt sogar bei 90 Prozent. Zusätzlich zur eigenen Wertschöpfung haben die sechs Landeseigenen in den Untersuchungsjahren 2017, 2018 und 2019 bezogen auf Berlin nochmal ca. das Doppelte an Wertschöpfung ausgelöst. Hierzu zählen direkte, indirekte und induzierte Wertschöpfungseffekte.
Das wird auch beim Blick auf die Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt deutlich: Die Wertschöpfungsstudie hat unter anderem gezeigt, dass 2019 durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften 26.767 Arbeitsplätze in Berlin gesichert wurden (knapp 9.700 Arbeitsplätze mehr als im Jahr 2016). Davon sind 3.927 Arbeitnehmer*innen direkt bei den sechs Wohnungsbaugesellschaften beschäftigt. In Berlin-Brandenburg gab es durch die sechs Landeseigenen 2019 insgesamt rund 30.000 gesicherte Arbeitsplätze, im Vergleich zu 2016 ein Zuwachs von mehr als 10.000 gesicherten Arbeitsplätzen.
Doch die positiven Auswirkungen der durch den Gesamtimpuls ausgelösten Wertschöpfungskette sind auch über die Landesgrenzen hinaus spürbar: Für ganz Deutschland bedeutete das im Jahr 2019 eine Bruttowertschöpfung von mehr als 3,6 Milliarden Euro sowie etwas mehr als 48.000 Arbeitsplätze, die bundesweit induziert wurden.
Dr. Matthias Kollatz, Senator für Finanzen: „Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften spielen eine entscheidende Rolle bei der Versorgung der Berlinerinnen und Berliner mit bezahlbarem Wohnraum. Sie leisten einen zentralen Beitrag zur Daseinsvorsorge, sie bauen neu, sie sichern Bestände durch Ankäufe und sie helfen, gewachsene Milieus und Bevölkerungsstrukturen zu bewahren. Dabei gerät fast in den Hintergrund, dass sie längst auch bedeutende Partner für den Wirtschaftsstandort Berlin sind. Allein im vergangenen Jahr
unternahmen sie beachtliche Investitionen in den Wohnungsneubau und den Ankauf von Bestandswohnungen, um der angespannten Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu begegnen. Mit ihren Aufträgen sichern sie zudem zehntausende Arbeitsplätze in der Region und leisten auch durch Sozialabgaben und Steuerzahlungen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Stadt.“
Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der GESOBAU AG und Sprecher der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften: „Der aktuelle Wertschöpfungsbericht zeigt eines sehr deutlich: Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften sorgen nicht nur für ein sicheres, bezahlbares Zuhause von hunderttausenden Berlinerinnen und Berlinern. Durch unsere Ausgaben und Investitionen sind wir auch ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt – und das jedes Jahr ein Stückchen mehr. Allein im Jahr 2019 blieben von jedem Euro 78 Cent direkt in Berlin, in Berlin-Brandenburg waren es sogar 88 Cent. Mit unseren Gesamtausgaben setzen wir einen starken Wertschöpfungsprozess in Gang und sichern sehr viele regionale Arbeitsplätze.“
Dr. Karin Janssen, Bereichsleiterin Regionalwirtschaft des ISP Eduard Pestel Institut für Systemforschung: „Die Wertschöpfungsstudie verdeutlicht anhand belegbarer Zahlen die wachsende regionalwirtschaftliche Bedeutung der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften für die Hauptstadt. Durch ihre Wertschöpfung sind sie ein wichtiger Impulsgeber für das Land Berlin, aber auch darüber hinaus.“
Zum Pestel Institut:
Das Pestel Institut forscht seit 1975 in den Bereichen Regionalwirtschaft, Demographie, Wohnungsmärkte und Kommunalentwicklung. Mit einer bewährten Methodik hat das private Institut die von den landeseigenen Berliner Wohnungsbauunternehmen ausgelöste Wertschöpfung und die Arbeitsmarkteffekte für die Region berechnet und so die Wertschöpfungskette transparent gemacht. Untersuchungsgrundlage des Wertschöpfungsberichts waren die Gesamtausgaben der Geschäftsjahre 2016 bis 2019 der sechs Unternehmen in Kombination mit Daten des Statistischen Bundesamts in einer Input-Output-Analyse.
Der Wertschöpfungsbericht der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften kann im Internet auf den Unternehmenswebseiten und unter www.inberlinwohnen.de abgerufen werden.
Bei Rückfragen steht gerne zur Verfügung: Birte Jessen, Pressesprecherin der GESOBAU AG (birte.jessen@gesobau.de; Telefon: (030) 4073-1236).