Drei Teilnehmer des Auslandspraktikums

Chance für ein Auslandspraktikum in Dublin

Ich bin Hugo, Immobilienkaufmann aus dem 2. Lehrjahr und habe für 4 Wochen ein Auslandspraktikum in Dublin gemacht.

Die Berufsschule hat uns die Möglichkeit gegeben, uns für das Auslandspraktikum zu bewerben und einen von 30 Plätzen zu bekommen. Die WBM hat mich dabei unterstützt. Da ich seit meiner Kindheit in verschiedenen Ländern gelebt habe und schon einige Länder kennenlernen durfte, dachte ich mir, es wäre mal wieder an der Zeit ein neues Land zu entdecken. Da kam mir das Auslandspraktikum in Dublin, Irland gerade recht, auch um meine Englischkenntnisse zu verbessern.

Unter der Woche sind wir alle um 9 Uhr aus dem Haus gegangen, um 10 Uhr bei der Arbeit zu sein. Während der 4 Wochen habe ich in einer Kette von Studentenwohnheimen namens aparto gearbeitet und die meiste Zeit an der Rezeption im binary hub verbracht. Ansonsten war ich in zwei weiteren Studentenwohnheimen, die alle südlich des Lifey (der irischen Spree) liegen. Binary Hub liegt direkt neben der Guinness-Fabrik, so dass der Weg zum Feierabendbier nicht weit war.

Aber ich war nicht nur zum Spaß in Dublin, sondern auch zum Arbeiten. An der Rezeption habe ich mich hauptsächlich um die Anliegen der Studierenden gekümmert. Im Grunde sind die Aufgaben ähnlich wie an einer Hotelrezeption, d.h. wenn die Studenten etwas brauchten, waren wir die erste Anlaufstelle. Meistens habe ich Pakete angenommen, die die Studenten nach einer Info per Mail bei uns abgeholt haben oder wenn sie sich ausgesperrt haben, habe ich ihnen mit dem Generalschlüssel die Türen geöffnet. Neben Paketdienst und Schlüsseldienst habe ich aber auch Telefonate mit Studenten, Eltern oder anderen Wohnungsinteressenten geführt, Hausregeln in den Fluren aufgehängt und technische Kontrollen im Heizungs- und Elektroraum begleitet. Ich arbeitete mit der Rezeptionistin, dem Geschäftsführer und den Hausmeistern zusammen.

Mir ist aufgefallen, dass die Iren alle sehr gerne zur Arbeit gehen. Sie arbeiten alle mit einem Lächeln und einer sehr freundlichen Art, ohne ein negatives Wort über Mitarbeiter oder Studenten zu verlieren. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied, der mir aufgefallen ist. Und das liegt sicher nicht daran, dass die Iren weniger Probleme haben als wir, sondern einfach an der Mentalität.

Dublin ist überteuert, das Wetter ist schlecht und der Nahverkehr ähnelt sehr der deutschen Bahn. Trotzdem würde ich jedem raten, die Chance auf ein solches Auslandspraktikum zu nutzen. Es geht nicht darum, in der besten Immobilienfirma zu arbeiten oder bei einer Gastfamilie mit Villa und Pool zu wohnen. Beides hatte ich nicht und habe es überlebt. Es geht vielmehr um die Erfahrungen, ob positiv oder negativ, die man während seines Aufenthaltes machen kann. Allein die liebevollen Menschen und die einzigartige Pub-Kultur waren eine wunderbare Erfahrung.

Ich hatte vier unvergessliche Wochen und würde es nächstes Jahr wieder machen, wenn ich könnte. Ich habe Menschen kennengelernt, wie meine marokkanische Gastmutter, die uns jeden Abend mit Spezialitäten aus ihrem Heimatland bekocht hat, oder den Hausmeister Craig, der ein großer Fan des Bohemian Football Club ist und mit dem ich mich viel über die schönste Nebensache der Welt unterhalten habe. Freundschaften habe ich unter anderem mit meinen beiden Mitbewohnern geschlossen, die ich sonst nur auf dem Flur der Berufsschule getroffen habe.

In Dublin geht das Geld schneller alle als man rechnen kann und die Sonne bekommt man nie zu sehen. Aber mit Herzensmenschen und genug Arbeit unter der Woche und Spaß am Wochenende, lässt es sich in jeder Stadt leben.